HNO Erkrankungen

Ohren

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Ohrenkrankheiten

Unsere Ohren sind komplexe Organe, die täglich präzise arbeiten und viel leisten. Sie ermöglichen uns das Hören und damit erst Kommunikation. Das Innenohr und das Gleichgewichtsorgan bilden eine funktionell-anatomische Einheit, das sogenannte labyrinthäre System. Beeinträchtigungen dieser Funktionen spüren wir zum Beispiel als Hörminderung, Schwindel oder Schmerz.

Dr. med. Joachim Edelmann
Facharzt für HNO-Heilkunde, Tinnitus Retraining Therapie
Dr. med. Roland Schuderer
Facharzt für HNO-Heilkunde, Plastische Operationen, Allergologie
Dr. med. Sibylle Wigand
Fachärztin für HNO-Heilkunde
Dr. med. Marlene Wigand
Fachärztin für HNO-Heilkunde, Plastische und Ästhetische Operationen, Diplom A der Forschungsgruppe Akupunktur

Ohrenkrankheiten

Krankheiten der Ohrmuschel +

Zu den häufigsten Erkrankungen der Ohrmuschel zählen entzündliche und tumoröse Prozesse sowie Verletzungen. Insbesondere chronische UV-Belastung kann zu gut- oder bösartigen Veränderungen der Ohrmuschelhaut und der darunterliegenden Strukturen führen, die möglicherweise einen chirurgischen Eingriff erfordern.

Hörstörungen bei Kindern und Erwachsenen +

Von Hörstörungen und Hörverlust können sowohl Kinder als auch Erwachsene betroffen sein. Besonders bei Kindern sind damit einhergehend Auffälligkeiten im Spracherwerb und im Verhalten, Konzentrationsmangel sowie Sprachentwicklungsstörungen möglich. Die vermuteten Hörstörungen müssen deshalb altersgerecht abgeklärt werden.
Hörstörungen können durch Veränderungen im Gehörgang und Mittelohr (Schallleitungsschwerhörigkeit) verursacht sein, oder im Innenohr (Schallempfindungsschwerhörigkeit) auftreten. Diese Unterscheidung mittels einer ohrmikroskopischen Untersuchung und verschiedener Hörprüfungen ist wichtig, um die geeignete Therapie anwenden zu können.
Wir führen im Rahmen der Hörgeräteversorgung alle erforderlichen Expertisen (Reinton- , Sprachaudiogramm und Hörgeräteüberprüfungen) durch.

Akute und chronische Gehörgangs- und Mittelohrentzündungen +

Die häufigsten Erkrankungen des Gehörganges sind akut entzündliche Veränderungen, die vor allem während der Badesaison als sogenannte Badeotitis auftreten. Nicht selten kann auch ein Ohrpfropf eine schmerzhafte Gehörgangsentzündung auslösen. In beiden Fällen sind eine Gehörgangsreinigung und die Anwendung von Ohrentropfen oder Salbenstreifeneinlagen notwendig.
Bei Ohrenschmerzen muss auch an eine Mittelohrentzündung gedacht werden, weswegen eine baldige Vorstellung in unserer Praxis sinnvoll ist. Im Fall von wiederkehrenden oder chronischen Mittelohrentzündungen muss, je nach Verlauf, ein Trommelfellschnitt und oftmals auch eine Einlage eines Paukenröhrchens in das Trommelfell erfolgen.

Trommelfellverletzungen +

Zu den häufigen Ohrerkrankungen gehören Verletzungen des Trommelfells, der dünnen Membran zwischen Gehörgang und Mittelohr, die durch Entzündungen oder auch Unfälle verursacht werden. Zur Abklärung ist eine ohrmikroskopische Untersuchung sowie ein Hörtest erforderlich.

Innenohrerkrankungen: Hörsturz (akut), Tinnitus (akut und chronisch)+

Geräusche im Ohr wie Pfeifen, Summen oder Rauschen, welche einzig vom Betroffenen wahrgenommen werden, bezeichnet man fachsprachlich als Tinnitus. Er tritt zumeist nur gelegentlich und vorübergehend auf und kann durch Stress, einen Unfall, starke Lärmeinwirkungen, aber auch ohne auslösendes Ereignis verursacht werden. In seltenen Fällen kann auch eine organische Erkrankung zugrunde liegen.

Der Hörsturz, das akute Ohrgeräusch (Tinnitus) und auch der Schwindel sind häufige Erkrankungen des Innenohres. Sie zählen in der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde zu den Akuterkrankungen und sollten innerhalb von 24 bis 48 Stunden nach Auftreten diagnostiziert und therapiert werden.

Ursache ist in vielen Fällen eine akute Funktionsstörung der Sinneszellen im Ohr (Haarzellen) oder anderer Strukturen des Innenohres. Als Auslöser kommen eine gestörte Mikrozirkulation, akute Lärmeinwirkung, bakterielle oder virale Infektionen, bzw. Stresseinwirkungen in Betracht. Aber auch Stoffwechselstörungen, hoher oder niedriger Blutdruck sowie akute Funktionsstörungen der Halswirbelsäule und neurologische Erkrankungen können Ursache sein. Bei rechtzeitigem Therapiebeginn bestehen heute gute Aussichten auf Heilung.

Je nach Ursache erstellen wir individuelle Behandlungskonzepte für unsere Patienten. Verwendung finden: parenterale (intravenöse) oder orale Gaben von Kortison, Infusionen, Akupunkturbehandlungen, bei speziellen Indikationen die hyperbare Sauerstofftherapie (HBO), manualtherapeutische Behandlungen und alternative Therapien. Alle Therapien können sowohl ambulant als auch in besonderen Fällen stationär durchgeführt werden. Im Bedarfsfall können Entspannungstherapien (autogenes Training, progressive Muskelrelaxation nach Jacobson oder ähnliche Verfahren), sowie orthopädische und neurologische Begleituntersuchungen sinnvoll sein.

Chronische Innenohrerkranungen: Tinnitus

Unabhängig von der Entstehung handelt es sich beim chronischen Tinnitus häufig um eine Fehlfunktion im Bereich der zentralen Hörbahn im Gehirn. Der chronische Tinnitus kann heute, auch wenn er bereits seit Langem besteht, sehr erfolgreich mit der Tinnitus-Retraining-Therapie (TRT) behandelt werden. In unserer Praxis wird die Tinnitus-Retraining-Therapie streng nach den Vorgaben des Entwicklers der Behandlung, Prof. Pawell Jastreboff, durchgeführt.

Tinnitus-Retraining-Therapie

1. Schritt: Den Tinnitus verstehen lernen

Zu Beginn der Behandlung steht eine eingehende ohrenärztliche Untersuchung, gefolgt von einem ausführlichen Gespräch über die Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Hörens und der Hörverarbeitung. Dabei erläutern wir dem Patienten, welcher Vorgang im Ohr und/oder Gehirn das Tinnitusgeräusch erzeugt. Sinn dieser Erläuterung ist, dem Patienten die Angst vor dem Tinnitus zu nehmen, indem man das Problem begreifbar macht. Unterstützt durch eine Entspannungstherapie und/oder psychologische Beratung wird auf diesem Wege eine Abschwächung der emotionalen Reaktion auf den Tinnitus erreicht.

2. Schritt: Das unterbewusste Hörsystem schulen

Die Hörsignale, die über das Ohr ins Gehirn gelangen, werden in den Hörkernen, in denen das unterbewusste Hören stattfindet, bewertet und selektiert. Nur die Signale, die als wichtig erkannt werden, werden an die Hörrinde, in der das bewusste Hören stattfindet, weiter geleitet. Beständige Reize werden üblicherweise schon nach kurzer Zeit nicht mehr an die Hörrinde weiter geleitet und somit auch nicht mehr bewusst wahrgenommen. Bei chronischem Tinnitus ist diese Filterwirkung jedoch gestört, und die Ohrgeräusche erreichen fälschlicherweise das Bewusstsein.

Ziel der Retraining-Therapie ist es zu erreichen, dass der Tinnitus auf der subkortikalen Ebene (schon vor Erreichen der Hörrinde) ausgefiltert wird. Dies kann mithilfe so genannter Rauschgeneratoren (Noiser), kleiner akustischer Geräte, erreicht werden. Sie produzieren ein angenehmes, leises Geräusch, wie z. B. Rosa Rauschen. Hierdurch wird sowohl der Kontrast zwischen dem Tinnitus-Ohrgeräusch und dem Umgebungsschall verändert, als auch der unbewusste Wahrnehmungskreislauf unterbrochen.

Das gesamte akustische System (Hörbahn und Hörzentren), das auf die Wahrnehmung von Tinnitus ausgerichtet ist, wird trainiert und verändert, so dass eine Abschwächung des Tinnitus und eine Gewöhnung an das Ohrgeräusch erfolgt. Dadurch werden auch die körperlichen, emotionalen Reaktionen auf das Tinnitus-Reizsignal reduziert. Ebenso wird im Verlauf der TRT erlernt, sich wieder ausschließlich auf äußere Geräusche zu konzentrieren und die Wahrnehmung der Innengeräusche zu vernachlässigen (Habituation der Wahrnehmung). Die Einstellung der Geräte wird detailliert gelernt.

Diese Konditionierung des Gehirns erfolgt mit sorgfältiger Überwachung des Arztes und dauert ein bis anderthalb Jahre. Doch das warten lohnt sich: Laut unserer Statistik liegt die Heilungsquote bei 85%.

Mithilfe der Tinnitus-Retraining-Therapie lassen sich auch störende akustische Phänomene wie Hyperakusis, Phonophobie und Misophonie sehr erfolgreich behandeln.

Wichtiger Hinweis

Ob die Kosten für die Tinnitus-Retraining-Therapie von der Krankenkasse übernommen werden, muss im Einzelfall geklärt werden. Wir unterstützen den Patienten gerne bei seinen Verhandlungen mit der Krankenkasse.

Schwerhörigkeit +

Hörstörungen sind häufig. Man rechnet damit, dass 10% der Menschen in Deutschland  an einer ausgeprägten Schwerhörigkeit leiden. Eine Hörstörung kann die soziale und berufliche Kommunikation erheblich beeinträchtigen.

Analyse
Es bestehen verschiedene Formen der Schwerhörigkeit. Die sogenannte Schalleitungsschwerhörigkeit betrifft das Trommelfell und die Gehörknöchelchen und führt zu einer mechanischen Störung des Schalltransports vom Trommelfell zum Innenohr. Die Innenohrschwerhörigkeit beruht auf einer Störung der Sinneszellen im Innenohr (genauer im  Corti’schen Organ), welche nicht mehr fähig sind Schwingungen der Innenohrflüssigkeiten in Nervenimpulse umzuwandeln.

Konservative Therapie
Je nach Art und Schweregrad der Hörverminderung kann eine Therapie mit Medikamenten oder auch mit Hörgeräten erfolgen. Zur individuellen Therapieberatung ist eine ohrmikroskopische Untersuchung und die Durchführung von unterschiedlichen Hörtests notwendig. In einzelnen Fällen können auch weitere spezialisierte Abklärungen mit Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT) notwendig sein.

Mikrochirurgischer Eingriff
Die meisten Defekte der Gehörknöchelchenkette und des Trommelfells können operativ repariert werden. Dafür wird körpereigenes Gewebe des Patienten verwendet. Wenn kein eigenes Gewebe zur Verfügung steht, greift man auf künstliche Prothesen zurück.